Dom zu Bardowick
Adresse
Beim Dom
21357
Bardowick
Beschreibung
Wie kam Bardowick zu seinem Dom? Und wieso sieht das Gotteshaus so ungewöhnlich aus mit den zwei niedrigen Türmen, die kaum über das hohe Dach des Kirchenschiffs hinausragen?
Seit wann St. Petri besteht, ist nicht nachweisbar, doch ist es wahrscheinlich, dass die erste Kirche schon im 8. Jahrhundert von Karl dem Großen gegründet wurde. Ob das aufstrebende Bardowick vom König als Bischofssitz vorgesehen war, oder ob dieser gar kurzfristig bestand, bevor er wegen der unsicheren Grenzlage Bardowicks nach Verden an der Aller verlegt wurde, ist in der wissenschaftlichen Literatur umstritten. Geblieben ist der Name „Dom“, der eine Bischofskirche bezeichnet.
Erstmals genannt wird St. Petri in einer Urkunde des Jahres 1146. 1162 verlieh der Verdener Bischof dem Stift die Immunität. Im Bereich des Stifts, dessen Mitglieder in klosterähnlicher Gemeinschaft zusammen lebten, galt damit eine kirchliche Rechtsprechung. Nach der Zerstörung Bardowicks durch Heinrich den Löwen 1189 erfahren wir durch verschiedene Urkunden und Briefe von den Schäden am Gotteshaus. Das heutige Kirchengebäude stammt in seinen ältesten Teilen noch aus der Zeit vor 1189. Stilistisch weisen Baustil und Bauschmuck in die Mitte des 12. Jahrhunderts. So könnte es durchaus Heinrich der Löwe gewesen sein, der den repräsentativen Westbau im romanischen Stil errichten ließ.
Seit wann St. Petri besteht, ist nicht nachweisbar, doch ist es wahrscheinlich, dass die erste Kirche schon im 8. Jahrhundert von Karl dem Großen gegründet wurde. Ob das aufstrebende Bardowick vom König als Bischofssitz vorgesehen war, oder ob dieser gar kurzfristig bestand, bevor er wegen der unsicheren Grenzlage Bardowicks nach Verden an der Aller verlegt wurde, ist in der wissenschaftlichen Literatur umstritten. Geblieben ist der Name „Dom“, der eine Bischofskirche bezeichnet.
Erstmals genannt wird St. Petri in einer Urkunde des Jahres 1146. 1162 verlieh der Verdener Bischof dem Stift die Immunität. Im Bereich des Stifts, dessen Mitglieder in klosterähnlicher Gemeinschaft zusammen lebten, galt damit eine kirchliche Rechtsprechung. Nach der Zerstörung Bardowicks durch Heinrich den Löwen 1189 erfahren wir durch verschiedene Urkunden und Briefe von den Schäden am Gotteshaus. Das heutige Kirchengebäude stammt in seinen ältesten Teilen noch aus der Zeit vor 1189. Stilistisch weisen Baustil und Bauschmuck in die Mitte des 12. Jahrhunderts. So könnte es durchaus Heinrich der Löwe gewesen sein, der den repräsentativen Westbau im romanischen Stil errichten ließ.
Die Gipsquader für den Bau stammen vom Lüneburger Kalkberg. Die mit figürlichen Motiven verzierten Türme werden ursprünglich sehr viel höher gewesen sein. Zwischen ihnen liegen das aufwändig gestaltete Eingangsportal und darüber eine großzügige Emporenhalle. Mitte des 14. Jahrhunderts scheint das Kirchenschiff in einem schlechten Zustand gewesen zu sein. Der 1347 verstorbene Domherr Dietrich von dem Berge schenkte Mittel für einen neuen Chor und seine Ausstattung, 1368 wollte das Kapitel eine Ziegelei errichten. Der Baubeginn verzögerte sich jedoch. 1371 waren Bardowick und besonders der Dombezirk Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen im Lüneburger Erbfolgekrieg. Das Kirchenschiff wurde dabei abermals beschädigt. Nun wurden durch Stiftungen, Ablässe und Aufwendungen der Stiftskanoniker die Gelder für einen Neubau des Kirchenschiffes zusammengetragen, der im Laufe des 15. Jahrhundert fertig gestellt wurde. Die Türme wurden abgetragen, statt ihrer niedrige Oktogone aus Backstein aufgesetzt. Das Eingangsportal, dem 1353 die Stephanskapelle vorgebaut worden war, ist ebenfalls verändert worden. Abschließend wurden 1488 die nunmehr niedrigen Türme mit Blei gedeckt. Im Laufe der Jahrhunderte gab es noch weitere Veränderungen am Gebäude, doch ist der Gesamteindruck des 15. Jahrhunderts erhalten geblieben.
Der älteste Bauteil ist der romanische Westbau mit seinen zwei Türmen. Das Erdgeschoss der Türme und der Eingangshalle dazwischen sind mit Kreuzgratgewölben versehen. Die Halle im Obergeschoss öffnet sich zum Kirchenschiff, allerdings ist die große Bogenöffnung heute durch die Orgel verdeckt. Bis hierhin besteht der Westbau aus Gipsgestein vom Lüneburger Kalkberg. Die achteckigen Türme darüber sind aus Backstein aufgemauert. An den Außenseiten des Nordturmes sehen wir noch die Wandgliederung durch Rundbögen, deren Konsolen ganz verschieden ausgestaltet sind.
Das ehemals außen liegende Eingangsportal verdankt seinen guten Erhaltungszustand der vorgebauten Stephanskapelle, die das weiche Gipsgestein vor Witterungseinflüssen schützt. Das Gewände des rundbogigen Portals ist zweifach gestuft. In die Ecken sind Säulen eingestellt, die sich im Bogen als Rundstäbe fortsetzen. Die scharf geschnittenen Sockelprofile und die Akanthuskapitelle weisen auf Vorbilder im rheinischen und westfälischen Raum. Die eigentliche Türöffnung wird von drei gestaffelten kleinen Bögen überspannt. Das Mauerwerk im Türbereich wirkt sehr unregelmäßig, möglicherweise ist die Türöffnung nachträglich verändert, vielleicht verkleinert worden. Das aus Backstein errichtete Kirchenschiff ist außen durch Strebepfeiler und Paare schmaler Fenster gegliedert. Am polygonalen Chor sind die Fenster breiter.
Innen tragen runde Säulen mit vier Diensten die Gewölbe des in vier Joche unterteilten Mittelschiffs. Die Gewölbe der Seitenschiffe sind zum Mittelschiff hin erhöht, so dass ein einheitlicher Raumeindruck entsteht. Im Chor, noch einmal genauso lang wie das Langschiff, setzt sich die Wölbung fort. Zwischen den Fenstern gliedern Bündelpfeiler die Wand, die sich aus den Diensten der Gewölbe und der Schildbögen zusammensetzen. In Höhe der Fensterbänke enden die Dienste im Chor in figürlichen Konsolen. Der Chor, in dem sich früher die Stiftsgeistlichen versammelten, war ursprünglich durch einen Lettner vom relativ kurzen Langhaus, das für die Gemeinde bestimmt war, abgegrenzt. Heute wird der Blick in die helle Apsis, in der der Altar steht, nicht unterbrochen. Stilistisch orientiert sich die dreischiffige Hallenkirche an St. Johannis und St. Michaelis in Lüneburg. Beeindruckend ist die Innenausstattung des Domes.
Der älteste Bauteil ist der romanische Westbau mit seinen zwei Türmen. Das Erdgeschoss der Türme und der Eingangshalle dazwischen sind mit Kreuzgratgewölben versehen. Die Halle im Obergeschoss öffnet sich zum Kirchenschiff, allerdings ist die große Bogenöffnung heute durch die Orgel verdeckt. Bis hierhin besteht der Westbau aus Gipsgestein vom Lüneburger Kalkberg. Die achteckigen Türme darüber sind aus Backstein aufgemauert. An den Außenseiten des Nordturmes sehen wir noch die Wandgliederung durch Rundbögen, deren Konsolen ganz verschieden ausgestaltet sind.
Das ehemals außen liegende Eingangsportal verdankt seinen guten Erhaltungszustand der vorgebauten Stephanskapelle, die das weiche Gipsgestein vor Witterungseinflüssen schützt. Das Gewände des rundbogigen Portals ist zweifach gestuft. In die Ecken sind Säulen eingestellt, die sich im Bogen als Rundstäbe fortsetzen. Die scharf geschnittenen Sockelprofile und die Akanthuskapitelle weisen auf Vorbilder im rheinischen und westfälischen Raum. Die eigentliche Türöffnung wird von drei gestaffelten kleinen Bögen überspannt. Das Mauerwerk im Türbereich wirkt sehr unregelmäßig, möglicherweise ist die Türöffnung nachträglich verändert, vielleicht verkleinert worden. Das aus Backstein errichtete Kirchenschiff ist außen durch Strebepfeiler und Paare schmaler Fenster gegliedert. Am polygonalen Chor sind die Fenster breiter.
Innen tragen runde Säulen mit vier Diensten die Gewölbe des in vier Joche unterteilten Mittelschiffs. Die Gewölbe der Seitenschiffe sind zum Mittelschiff hin erhöht, so dass ein einheitlicher Raumeindruck entsteht. Im Chor, noch einmal genauso lang wie das Langschiff, setzt sich die Wölbung fort. Zwischen den Fenstern gliedern Bündelpfeiler die Wand, die sich aus den Diensten der Gewölbe und der Schildbögen zusammensetzen. In Höhe der Fensterbänke enden die Dienste im Chor in figürlichen Konsolen. Der Chor, in dem sich früher die Stiftsgeistlichen versammelten, war ursprünglich durch einen Lettner vom relativ kurzen Langhaus, das für die Gemeinde bestimmt war, abgegrenzt. Heute wird der Blick in die helle Apsis, in der der Altar steht, nicht unterbrochen. Stilistisch orientiert sich die dreischiffige Hallenkirche an St. Johannis und St. Michaelis in Lüneburg. Beeindruckend ist die Innenausstattung des Domes.
Das bronzene Taufbecken, 1367 gekauft und wohl in Lüneburg gegossen, ist das älteste Ausstattungsstück. Der prächtige Marienaltar wurde um 1430
geschaffen. Die Außenseiten des Wandelaltars sind verloren. Er wird Lewin Snitker aus Lüneburg zugeschrieben und steht in der Nachfolge Meister Bertrams. Im Zentrum befindet sich die Madonna auf der Mondsichel, flankiert von zwei Reihen Apostel- und Heiligenfiguren, jede in einer reich verzierten Nische. Vollständig erhalten ist das Chorgestühl, das 1486/87 vermutlich in Lüneburg geschnitzt wurde. Mit 54 Sitzen ist es das größte in Norddeutschland.
geschaffen. Die Außenseiten des Wandelaltars sind verloren. Er wird Lewin Snitker aus Lüneburg zugeschrieben und steht in der Nachfolge Meister Bertrams. Im Zentrum befindet sich die Madonna auf der Mondsichel, flankiert von zwei Reihen Apostel- und Heiligenfiguren, jede in einer reich verzierten Nische. Vollständig erhalten ist das Chorgestühl, das 1486/87 vermutlich in Lüneburg geschnitzt wurde. Mit 54 Sitzen ist es das größte in Norddeutschland.
Virtuelle Führung durch den Dom:
https://www.stories-e.de/dom-zu-bardowick#195
Die Glocken des Domes zu Bardowick
https://www.stories-e.de/dom-zu-bardowick#195
Die Glocken des Domes zu Bardowick
Das Domgeläut gilt unter Glockensachverständigen als sehr bedeutend. Die drei ältesten und kleinsten Glocken sind noch in romanischer Bauform hergestellt worden. Mit einem Alter von teilweise weit mehr als 800 Jahren sind sie die ältesten im Landkreis Lüneburg.
Der Dom zu Bardowick besitzt sieben Glocken.
Das Geläut besteht aus Glocken verschiedener Epochen und Bauformen.
Die zwei gotischen Glocken im Nordturm sind für ihren Wohlklang weit über die Grenzen des Landkreises bekannt. Der Südturm beherbergt zukünftig vier kleinere Glocken. Zum einen das bereits erwähnte romanische Dreiergeläut, das als äußerst bedeutend eingestuft wird. Sowie eine Glocke, die jüngst zur Entlastung des romanischen Geläuts angeschafft wurde.
Auf dem First des Hauptschiffes versieht eine Glocke von 1880 ihren Dienst, die, trotz ihrer Erschaffungszeit, allgemein als wohlklingend empfunden wird.
Diese Glocke sagt dem Bardowicker zur vollen- und halben Stunde die Zeit an. Durch das Gebets-Läuten in der Frühe, zum Mittag und zum Abend ordnet sie zuverlässig den Tagesablauf der um den Dom wohnenden und ist für viele Generationen Bardowicker Kinder zum Maßstab ihrer „Zeitrechnung“ geworden.
Die beiden Glocken im Nordturm
Sie sind vermutlich 1424 im Lüneburger Glockenhaus von dem damals berühmten Meister Ulrich gegossen worden.
Die beiden großen Glocken wurden 1901 vom Hildesheimer Glockengießer Radler neu aufgehängt und gedreht worden. An der dabei ans Licht gekommenen Seite der Sonntagsglocke zeigt sich seither in bescheidener Kursivschrift die kleine bedeutsame Zeile:
Ulricus fecit me (von Ulricus gemacht)
Steckbriefe:
Die Sonntagsglocke
Schlagton: F
Größter Durchmesser: 123 mm
Stärke des Schlagrings: 86 mm
Verhältnis: 14,3 : 1
Höhe ohne Krone: 100 mm
Gewicht: 1060 Kg
Die Bußglocke
Schlagton: Es
Größter Durchmesser: 136 mm
Stärke des Schlagrings: 97 mm
Verhältnis: 14,01 : 1
Höhe ohne Krone: 1088 mm
Gewicht: 1500 Kg
Die Glocken im Südturm
Das Romanische Geläut
1. Glocke
Entstehungszeit ca.1250
Schlagton: b
Durchmesser: 44,6 cm
Stärke des Shclagringes 3,6 cm
Höhe ohne Krone: 43,5 cm
Gewicht der Glocke: 60 kg
Die Glocke hat die Form eines Zuckerhuts.
2. Glocke
Entstehungszeit ca. 1150
Schlagton: as
Durchmesser: 57 cm
Stärke des Schlagringes 5,6 cm
Höhe ohne Krone: 51,1 cm
Gewicht der Glocke: 110 kg
Die Glocke hat die Form eines Bienenkorbs.
3. Glocke
Entstehungszeit ca.1325
Schlagton: f
Durchmesser: 68 cm
Stärke des Schlagringes 6,6 cm
Höhe ohne Krone: 59,7 cm
Gewicht der Glocke: 200 kg
Die Glocke die Form eines Bienenkorbs.
4. Glocke
Die Neue Glocke
Entstehungszeit 2010
Schlagton: d
Durchmesser: 68 cm
Stärke des Schlagringes 6,6 cm
Höhe ohne Krone: 59,7 cm
Gewicht der Glocke: 256 kg
Die Gebets- und Stundenglocke
Die Glocke auf dem Dachfirst von 1880 besitzt den Schlagton f und wiegt ca. 60 kg.
Öffnungszeiten
April bis September 9 bis 17 Uhr
Oktober bis März 9 bis 16 Uhr
Kircheneigenschaften
- Wir bieten auf Nachfrage Führungen an
- Wir haben einen besonderen Gebetsort
- Bei uns findet regelmäßig Gottesdienst statt
- Wir bieten einen gedruckten Kirchenführer
- Wir führen besondere Veranstaltungen durch
- Bei uns liegt eine Bibel zur Lektüre aus
Kirchennutzung
- Wir sind eine Station auf einem Pilgerweg
- Im Umkreis von 100m finden Sie eine öffentliche Toilette
- Wir führen das Signet "Verlässliche geöffnete Kirche"
- Wir liegen an einem Rad-/wanderweg
- Wir führen das Signet "Radwegekirche"
Kirchenkontext
- Gemeindekirche