Spirituelles

Die Erde ist voll der Güte des Herrn.
Psalm 33,5

Domschweigen

Auch der Dom zu Bardowick ist umbaute Stille. In ihr überlassen wir uns schweigend der Gegenwart unseres Gottes. Wir sitzen im Halbkreis vor dem Altar, beginnen mit einer kleinen Körperübung und gehen dann ins Schweigen. Der Klang einer Schale markiert den Wechsel von Sitzen und Schreiten. Im Schreiten um ein Kerzenkarrée im Chorraum sowie im Sitzen öffnen wir uns für die Stille. Wir erleben unsere atmenden Körper, den lebendigen Geist und unsere suchende Seele in konzentrierender Bewegung. An jedem Abend begleitet uns dabei ein kurzes Impulswort oder Musikstück durch die Stille.

Schale
„Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt, während jene wartet bis sie gefüllt ist. Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt ohne eigenen Schaden weiter.

Lerne auch du, nur aus der Fülle auszugießen und habe nicht den Wunsch, freigiebiger zu sein als Gott. Die Schale ahmt die Quelle nach. 
Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist, strömt sie zum Fluss, wird zur See. Du tue das gleiche! Zuerst anfüllen und dann ausgießen.

Die gütige und kluge Liebe ist gewohnt überzuströmen nicht auszuströmen. Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei leer wirst. 
Wenn du nämlich mit dir selbst schlecht umgehst, wem bist du dann gut?

Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle, wenn nicht, schone dich.“                                                                 
Bernhard von Clairvaux (1090-1153)


Das Domschweigen findet einmal im Monat an einem Donnerstagabend von 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr statt.

Freiraum: Bibelgespräch

Die Bibel ist eines der spannendsten Bücher der Welt, weil es mit unglaublichen Geschichten vom Glauben der Menschen erzählt. Und das seit über 2000 Jahren auf der jüdisch-christlichen Spur.
Im "Freiraum: Bibelgespräch" treffen wir uns an jedem erstem Dienstag im Monat mit unseren Bibeln und beginnen in einem ausgesuchten Buch abschnittsweise zu lesen und zu sprechen. Manchmal zwei, drei Seiten und das andere Mal gerade einen Vers oder eine Geschichte.
Wenn es hilft, schauen wir nach Informationen und bedenken z.B. den äußeren Entstehungsprozess der biblischen Bücher. Bei konkreten Fragen suchen wir nach konkreten Antworten. Doch im Lesen und Sprechen über das Gelesene kommen wir immer wieder dem, was da auf und zwischen den Zeilen steht und mitgesagt wird, auf die Spur. So entdecken wir den Faden des Glaubens, der sich bis zu uns heute spannt, auch wenn wir nicht alle Informationen zu den einzelnen Textabschnitten und biblischen Büchern wissen. In aller Freiheit bewegen wir uns in diesem biblischen Raum, gelenkt von unserem Suchen, den Fragen und Zweifeln.
Im Gespräch entdecken wir die Tiefe in den Texten, die Schönheit des Glaubens und die Tragfähigkeit dessen, was die Bücher im ersten und zweiten Testament über Gott, das Volk Israel und Jesus uns berichten.
An manchen Abenden öffnen sich diese Texte für unser Leben.